Kinderkleidung ist eine vergleichsweise neue (Mode)Erscheinung. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts trugen Kinder kleine Erwachsenenkleider, die für ihren Bewegungsdrang, ihre Abenteuerlust und ihre Bedürfnisse nicht geeignet waren. Diese Art der Kinderkleidung wurde von vielen Teilen der Gesellschaft stark kritisiert und führte dazu, dass nach der Industrialisierung in Schweden langsam ein neues Angebot an Kinderkleidung entstand. Allmählich erkannte man, dass man Kleidung anbieten wollte, die das tägliche Leben von Kindern nicht beeinträchtigt, sondern auf ihren spezifischen, aktiven Lebensstil abgestimmt ist.
Heutzutage spielt das Design von Kinderkleidung eine immer wichtigere Rolle. Es geht nicht nur um die Qualität und Funktionalität der Kleidungsstücke, sondern auch darum, dass sie haltbar und praktisch sein soll. Auch der Kauf von Kinderkleidung scheint mit Image-, Identitäts- und Sinnfragen verbunden zu sein. Kinderkleidung sollte idealerweise eine persönliche Note haben und ein Image verkörpern, mit dem sich die Eltern identifizieren können und wollen. Genderneutrale Kinderkleidung spielt bei der Entscheidungsfindung eine wesentliche Rolle.
Wie definiert man genderneutrale Kleidung?
Genderneutrale Kleidung ist Kleidung für alle, unabhängig vom Geschlecht. Der Begriff bezeichnet Mode, die sowohl für Männer als auch für Frauen geeignet ist und keine markanten geschlechtstypischen Merkmale hat. Genderneutrale Looks entstanden in den 1960er Jahren. Diese zeichnete sich dadurch aus, dass Frauen und Männer anhand ihrer Kleidung und Frisuren kaum zu unterscheiden waren. Genauso wie die feministische Bewegung, steht genderneutrale Mode für eine gleichberechtigte Gesellschaft und wird als Möglichkeit gesehen, die sozial konstruierten Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu verwischen.
In den 2000er Jahren wurde genderneutrale Kleidung auch bei der Kinderkleidung immer gängiger. Die neuen Kleidungsstücke spiegelten den Wunsch wider, Kinder nicht zu früh in Geschlechterrollen zu pressen. Genderneutrale Kinderkleidung wird unabhängig vom Geschlecht für alle entworfen. Jeder soll frei entscheiden, was er tragen möchte. So wird beim Design darauf geachtet, Elemente, die als Verstärkung von Geschlechtsunterschieden angesehen werden, zu reduzieren oder wegzulassen und zu versuchen, ein Design zu kreieren, das allen gerecht wird. Und Kaufhäuser wie John Lewis und HEMA haben sich zu wichtigen Akteuren bei der Entfernung von Jungen- und Mädchenetiketten von Kinderkleidung entwickelt, um "Geschlechterstereotypen" abzubauen.
Genderneutralität und Kinderkleidung
Als Marke ist es wichtig, über die persönliche Verantwortung nachzudenken und Designentscheidungen zu treffen, die überholten Stereotypen entgegenwirken. Durch die Auseinandersetzung mit diesem Thema wird ein umfangreiches Wissen geschaffen, das sowohl intern als auch extern als sinnvoll erachtet werden kann. Intern relevant, da Marken und Bekleidungsgeschäfte Einblicke in die Gestaltung und das Aussehen genderneutraler Drucke erhalten. Extern relevant, da die Wiederholung von traditionellen, veralteten und stereotypen Geschlechternormen, welche schwerwiegende Folgen haben können, unterbrochen werden kann.
Manche glauben, dass es bei der Genderneutralen Mode darum geht, eine gleichmäßige, graue Masse zu schaffen. Dass Kinder gleich aussehen sollten und keine mädchenhaften oder jungenhaften Dinge mögen dürfen. Für viele ist Genderneutralität gleichbedeutend mit dem Weglassen von Farben und der Verwendung von Schwarz, Braun und Hellbraun. Das ist jedoch nicht immer der Fall: genderneutrale Designs können sehr unterschiedlich aussehen und viele Farben umfassen. Genauso wie es falsch wäre zu sagen, dass alle Kinder die gleichen Designs und die gleichen Farben mögen, wäre es falsch zu sagen, dass alle Mädchen dies und alle Jungen jenes mögen. Im Großen und Ganzen geht es darum, zu zeigen, dass alles für alle akzeptabel ist und von allen benutzt werden kann.
Es gibt jedoch einige Motive und Farben, die sich als genderneutrale erweisen:
Prints mit Insekten
Prints mit Insekten werden als genderneutral angesehen. Ein Grund hierfür könnte sein, dass Insekten nicht so häufig auf Kinderkleidung abgebildet sind, weshalb diese Tiere noch nicht als “Mädchen-” oder “Jungentypisch” klassifiziert werden. Jedoch gelten Schmetterlinge oftmals als feminin, und daher kann die Wahl einer ungewöhnlichen Insektenart - wie einer Libelle - eher als genderneutral angesehen werden.
Prints mit Meerestieren
Prints mit Meeresbewohnern gelten als genderneutral, wenn die verwendeten Tiere weder übermäßig niedlich oder gefährlich sind oder keine weiblichen oder männliche Merkmale aufweisen. Bei der Gestaltung eines "Designs für alle" werden auffällige gendertypische Merkmale weggelassen.
Prints mit Eis
Ein Eiscreme Print kann aufgrund seiner Farbgebung und des Motivs als genderneutral gesehen werden und eignet sich somit gut für Jungen und Mädchen. Schließlich mögen alle Kinder Eiscreme. So einfach ist das!
Prints mit Obst und Gemüse
Prints mit Gemüse und Früchten gelten ebenfalls als genderneutral. Aufgrund einer witzigen Umsetzung der Design Idee ist der Print für beide Geschlechter geeignet, denn die von Obst und Gemüse inspirierten Prints passen allen.
Farben
Einige Farben werden als genderneutral angesehen. Beispielsweise sind Grundfarben in einem kräftigen, klaren Ton eine gute Wahl, wenn ein genderneutraler Ansatz gesucht wird. Die Farben sollten weder zu hell noch zu dunkel sein - solchen Farbschemata wird nachgesagt, dass sie Weiblichkeit und Männlichkeit suggerieren -, sodass ein Mittelweg als Lösung angesehen werden kann. Kräftige Grundfarben wie Rot, Grün, Blau, Gelb, Schwarz und Weiß werden ebenfalls als neutral angesehen. Einfache und kräftige Farben wurden in der Vergangenheit verwendet, um genderneutrale Designs zu entwickeln. Hellblau wird zum Beispiel als eine Farbe beschrieben, die, in Kombination mit Gelb, Schwarz und Grün, sowohl für Jungen als auch für Mädchen geeignet ist.
Letzten Endes kommt es bei der Suche nach einer genderneutralen Kinderbekleidungsmarke vor allem auf eines an: die Einstellung der Marke zum Thema Kinderkleidung. Kinder sollten Kinder sein dürfen. Sie sollten sein können, wer und wie sie sein wollen, und sie sollten dies zum Ausdruck bringen können, indem sie sich genauso kleiden, wie sie wollen, ohne stereotypen Druck auszuüben. Deshalb ist es wichtig, eine Marke zu finden, die ohne Schubladen arbeitet, eine Marke, die keine Kleidung für Jungen und Mädchen herstellt - sondern Kleidung für Kinder.
Maxomorra stellt Kleidung für Kinder her, und jedes bunte Kleidungsstück kann von jedem Kind getragen werden, unabhängig vom Geschlecht. Wir empfehlen euch daher, unseren Store Finder aufzurufen, euren bevorzugten Maxomorra-Händler zu finden und mehr über unsere genderneutrale Kleidungsstücke aus GOTS-zertifizierter Bio-Baumwolle zu erfahren!